Hirtensingen im Goldenen Winkel
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Hirtensingen im 
"Goldenen Winkel"

Alljährlich laden die Haslacher Hirtensinger Ende Dezember zum Hirtensingen im "Goldenen Winkel" ein. 

Begleitet wird der Gesang instrumental von Schäferpfeifen, auch schon mal mit Flöten oder neu jetzt mit Klarinetten. Zum Vortrag kommen die Haslacher Weihnachtslieder und alpenländische Weisen, aufgelockert durch Gedichte.

Die Bühne ist als Stall aufgebaut, Schafe und Hirtenfeuer sorgen für das weihnachtliche Ambiente. 

Für das leibliche Wohl wird Glühwein und das Haslacher Gebildbrot, die "Duweschneck" ausgegeben. 

Aus der Chronik

Das Hirtensingen

Ob einst in Haslach der Brauch des "Brunnensingens" so, wie es von Maria Schaettgen erzählt wurde, üblich war, lässt sich bis heute nicht urkundlich nachweisen. Sie wusste zu berichten, dass das Brunnensingen von der Sebastiansbruderschaft gepflegt wurde, aber Ende des 18. Jahrhunderts verboten worden war. Für das Brunnensingen der Sebastiansbruderschaft würde sprechen, dass es bis ins 19. Jahrhundert in Haslach fünfzehn öffentliche Brunnen gab.

Ein öffentlicher Brunnen stand auch im "Goldenen Winkel", einem malerischen Fachwerkwinkel, in dem früher viele Handwerker zu Hause waren. Walter Grießbaum, ein Anwohner des "Goldenen Winkels", sah in der mündlichen Überlieferung vom Brunnensingen die Möglichkeit, in diesem Altstadtwinkel einen weiteren weihnachtlichen Brauch aufleben zu lassen: Das Hirtensingen. 

Er sammelte um sich eine Schar von Mitbürgern, legte den Termin für das Hirtensingen auf den 30. Dezember und sorgte dafür, dass mit dem Weihnachtsbaum, offenem Feuer und Schafe auch die "Umgebung" für den neuen Brauch stimmte. Als besondere Zugabe sorgte Walter Grießbaum dafür, dass das alte , für Haslach überlieferte Gebildbrot, die "Duweschneck" wieder an diesem Tag zu haben war, und dazu gab es heißen Glühwein. 

(Ausschnitt aus der Haslacher Chronik von Manfred Hildenbrand)