Es scheint, als wäre die Vergangenheit der Martinskapelle fast ganz neben der Geschichte des dazugehörigen Martinshofes untergegangen. Er ist der urkundlich erwähnte älteste Hof des Kinzigtales und lag an der fränkisch-alemannischen Gaugrenze zwischen der Bertholtsbaar und der Ortenau, die dann wenig später auch die Bistümer Konstanz und Straßburg voneinander trennte. Um 1139 schenkten die Herren von Wolfa dieses „predium Uischerbac“ dem Kloster Alpirsbach. Es könnte nun angenommen werden, dass die Mönche neben ihrem klösterlichen Meierhof eine Kapelle zu Ehren des hl. Martins, des Nationalheiligen der Franken, erbauen ließen. Ab 1647 teilten sich verschiedene weltliche Herren nacheinander den Besitz des traditionsreichen Anwesens, bis es 1849 in das Eigentum der Familie Kohmann überwechselte.