Wanderer bei der Hansjakob-Wanderwoche

Auszug aus dem Heinrich-Hansjakob-Brief 175, April 2024

Hansjakob-Wanderwochen und -Wandertage enden

Zum Abschluss der beliebten literarischen Wanderungen im Kinzigtal

Nach nunmehr 25 Jahren werden die bekannten und beliebten Hansjakob-Wanderwochen und -Wandertage nicht mehr stattfinden und damit im Veranstaltungskalender der Stadt Haslach fehlen.

 

Seit 1999 wurden alljährlich im Herbst die Hansjakob-Wanderwoche »Auf den Erzählerspuren Heinrich Hansjakobs im Wanderparadies Kinzigtal, der Heimat Hansjakobs« durchgeführt. Initiator und Organisator Alois Krafczyk selbst führte die Teilnehmer jeweils eine Woche lang auf den täglich angebotenen Wanderungen hin zu den Originalschauplätzen Hansjakob’scher Erzählungen. Auf „Schusters Rappen“, zusammen mit den dazu passenden vorgetragenen Erzählungen aus Hansjakobs Werken, machten er so die Teilnehmer mit Land und Leuten in einem der schönsten Teile des Mittleren Schwarzwaldes vertraut. Bei der stets obligatorischen Einkehr zum Abschluss ließ man den jeweiligen Wandertag gemütlich ausklingen. Viele Hansjakob-Freunde aus der näheren und weiteren Umgebung nahmen gerne jedes Jahr daran teil und es entwickelten sich zahlreiche Freundschaften. Die Teilnahme an diesen literarischen Wanderwochen konnte kostenlos und ohne Voranmeldung, also je nach Lust und Laune, erfolgen. Nicht selten waren über 100 Teilnehmer an einem Wandertag mit dabei. In späteren Jahren kamen dann auch Tagesausfahrten mit dem Bus zu weiter entfernten Orte wie z.B. nach Hagnau am Bodensee, nach St. Blasien oder nach Oberschwaben hinzu.

Aufgrund einer plötzlichen Erkrankung von Alois Krafczyk wurde die Wanderwoche 2015 kurzfristig vom langjährigen Mitwanderer Martin Lietzau unter maßgeblicher Beteiligung des Schwarzwaldvereins Haslach übernommen. Im Anschluss daran reichte Alois Krafczyk den Wanderstab an Martin Lietzau weiter, unterstützte die Veranstaltung aber weiterhin kräftig mit Rat und Tat.

Während der Corona-Pandemie 2020/21 konnten dann die Hansjakob-Wanderwochen, wie so viele andere kulturelle Veranstaltungen auch, nicht durchgeführt werden. Ein Neubeginn erfolgte 2022 in Form von drei Hansjakob-Wandertagen. Die Organisation der Wanderungen und Busfahrten sowie die Suche nach Gasthäusern war jedoch sehr schwierig geworden und man musste die Teilnehmerzahl auf 50 Personen pro Wandertag begrenzen, so dass eine Voranmeldung erforderlich war.

Nun findet diese beliebte Veranstaltung ihr Ende und Wanderführer Martin Lietzau verabschiedet sich mit den folgenden Zeilen:

Liebe Hansjakob- und Wanderfreunde

In einer Zeit, wo sich alles verändert, gibt es auch bei mir Veränderungen. Sie sind nicht immer einfach und doch muss man sie annehmen, wie sie kommen. Ein neuer Arbeitsplatz und persönliche Belange führen nun bei mir dazu, dass ich leider nicht mehr als Organisator und Wanderführer für die so beliebten Hansjakob-Wandertage zur Verfügung stehen kann.

Ich möchte mich auf diesem Wege bei allen Wanderfreunden aus nah und fern für das Vertrauen und die freundschaftlichen Begegnungen, die ich in all den Jahren seit 2015 als euer Wanderführer und Organisator der Hansjakob-Wanderungen erfahren durfte, ganz herzlich bedanken.

Ich wünsche allen Wanderfreunden eine gute Zukunft bei bester Gesundheit und weiterhin viel Freude, wenn sie an Hansjakob und die Wandertage im Gastlichen Kinzigtal hier im Schwarzwald zurückdenken.

Martin Lietzau, Wanderführer a.D.

So bleibt nur noch dem Initiator, Organisator, langjährigen Wanderführer und Hansjakob-Kenner Alois Krafczyk sowie seinem Nachfolger Martin Lietzau für all die Jahre eine herzliches „Vergelts Gott“ zu sagen. Für viele Wanderer aus nah und fern war es jeweils ein großes Erlebnis, auf den Erzählerspuren Hansjakobs zu wandern. Die Teilnehmer waren nicht nur von der herrlichen Landschaft, sondern auch von den Menschen, der Landbevölkerung und deren Gastfreundschaft und natürlich auch von den Ausführungen zu Hansjakob begeistert.

Euer freundschaftliches Engagement wird allen in bester Erinnerung bleiben. Leider geht damit auch wieder ein Stück gelebter Heimatverbundenheit verloren, welche dem Andenken an Heinrich Hansjakob, seinem Leben und Werk, gewidmet war.

Peter Schäfer, Heinrich-Hansjakob-Gesellschaft